Katholische Kirche St. Maria-Magdalena zu Drenke

Zur Geschichte der Pfarrei

Von alters her gehörten die Drenker Katholiken zu Amelunxen. Es war dann ein langer Weg von der Kaplanei über die Filialkirchengemeinde im Pfarrbezirk Amelunxen hin zur eigenständigen Pfarrgemeinde.
Am Beginn dieses Weges stand die Schenkung des bäuerlichen Vermögens des Ehepaares Hilleker für den Bau eines Gotteshauses und die Begründung einer Kaplanei im Jahre 1858. Schließlich und endlich wurde die Errichtung der Pfarrei im September 1920 unter Bischof Caspar Klein vollzogen. Erster Pfarrer wurde Kaplan August Gremler. 28 Jahre wirkte Pfarrer Theodor Heiming im Ort und somit am längsten von allen hier tätigen Geistlichen. Seine Herkunft von einem Bauernhof begünstigte sein Verständnis und Interesse für die Lebensweise im bäuerlich strukturierten Drenke. Deswegen und aufgrund seines seelsorgerischen Wirkens wurde er von den Gläubigen sehr geschätzt. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1977 wurde die Pfarrstelle nicht mehr besetzt. Die Betreuung der katholischen Kirchengemeinde lag von nun an in den Händen der Pfarrer von Beverungen.

Das Kirchengebäude

Im März 1859 wurde vom Generalvikar Wasmuth aus Paderborn der Bau einer Kapelle mitten im Dorf genehmigt. Die für den Bau notwendigen Bruchsteine kamen aus dem zwischen Drenke und Tietelsen gelegenen Steinbruch. Obwohl die katholische Gemeinde große finanzielle Opfer brachte und sich rege am Bau beteiligte, zogen sich die Arbeiten hin. Letztendlich konnte die Kapelle am 26. Februar 1863 eingeweiht werden. Für die Innenausstattung wurden 1867 eine Kanzel, ein Chorstuhl und acht Kirchenbänke angeschafft. Ebenso wurde eine gebrauchte Orgel angekauft, repariert und aufgestellt. Die erste Glocke stiftete der Herzog von Ratibor Fürst zu Corvey, der sich Drenke verbunden fühlte, gehörte das Dorf doch jahrhundertelang zur Abtei Corvey. Später kamen zwei weitere Glocken hinzu. Seit 1906/07 wird der Kirchplatz nach Norden und Osten hin von einer Bruchsteinmauer begrenzt.
Aus Geldmangel verzögerte sich der Ausbau einer Sakristei, zudem war inzwischen der 1. Weltkrieg ausgebrochen. Im Jahre 1921 konnte dann aber mit dem Bau der Sakristei begonnen werden. In den Jahren 1962/63 erhielt die Kirche dann noch einen Kirchturm.

Die Innenausstattung der Kirche

Der Hochaltar stammt aus dem Jahre 1866. Teile eines Barockaltares, ein Geschenk der Corveyschen Klosterkirche, wurden an den Tischler Schrader in Fürstenau übergeben, der sie dann mit den nötigen Ergänzungen zu einem Altar für die hiesige Kirche verarbeitete. 1935 wurde er von der Warburger Firma Sauerland um die Predella (Mittelstück) erweitert, damit das Altarbild, Mittelpunkt des Altares, nicht mehr teilweise durch den Tabernakel verdeckt  wurde. An den Außenseiten befinden sich zwei Säulen, die jeweils von einem Gehänge begrenzt werden. Ebenso zieren je ein Gehänge links und rechts das Altargemälde. Über dem Tabernakel erhebt sich ein Pelikan, geschaffen von dem Bildhauer Koch aus Geseke. Das Altarbild, in Öl gemalt, ist ebenfalls ein Geschenk von Corvey. Es zeigt den Kreuzigungstod Christi und stammt wahrscheinlich aus der Zeit des Spätbarock, also der Zeit nach 1700. Auf dem Bild ist Maria Magdalena als den Herrn beweinende Person dargestellt. Im Mittelfenster an der Ostseite ist die hl. Magdalena, die Patronin der Kirche, dargestellt. Zu lesen ist unter der Darstellung: Hl. Magdalena o.p.n. Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Es ist zu vermuten, dass die dargestellte Heilige zur Erinnerung an die Stifterin der Kaplanei, Magdalena Hilleker, ausgewählt wurde, zumal das mittlere Fenster an der Westseite den hl. Konrad zeigt. Konrad Hilleker war zusammen mit seiner Frau Stifter der Kaplanei Drenke.
An der Westseite der Kirche ist 1922 von dem Drenker Heinrich Knipping eine Lourdesgrotte errichtet worden. Für den Bau wurden Feldsteine aus heimischer Flur verwendet, die zuvor von Drenker Mädchen gesammelt worden waren. Mittelpunkt der Grotte ist eine Mutter Gottes Statue.
(Cornelia Rotermund-Vieth, OHP)