Lieber Leserinnen und Leser,

 

seit dem 06.11.2017 laufen die baulichen Maßnahmen für den Ersatzbau der 200 m langen Weserbrücke zwischen Beverungen/Ostwestfalen-Lippe und Lauenförde/Niedersachsen (Teil der B 241).

Ihre Fertigstellung ist für das Frühjahr 2020 geplant.

 

Wie bereits in der Presse und im Pfarrbrief der kath. Kirchengemeinde „Heiligste Dreifaltigkeit“ vom 16.12.2017 zu lesen war, gibt es vor Ort lokale Bemühungen, an der neuen Brücke eine insgesamt 3,5 m hohe Skulptur des Brückenheiligen Johannes von Nepomuk aus Wesersandstein aufzustellen. Sie wird unmittelbar an der Brücke zwischen dem Wahrzeichen der Stadt, der Wohnburg von 1348, und der Ersatzbrücke stehen.

 

Wir suchen hierzu noch Spender und den ein oder anderen Mäzen!

Mehr Info finden Sie dazu nachstehend in der Rahmeninformation.

Vielen Dank.

Aufstellung

der StatueJohannes von Nepomuk“ (Brückenheiliger)

auf der neuen 200 langen Weserbrücke Beverungen (OWL)/Lauenförde (Niedersachsen) (Teil der B 241), Frühjahr 2020

 

 

Ziele und Gründe für die Aufstellung des Brückenheiligen:

 

  • Die gestalterische Aufwertung der Brücke und dem direkten Umfeld
  • Ein Beitrag und Merkpunkt sein bei der atmosphärischen Stadtverschönerung von Beverungen.
  • Die eigene Lokal- und Kulturgeschichte zwischen 1348 – 2020 öffentlich sichtbar zu machen und dabei geschichts- und standortidentisch zu sein. Rahmenhaft umfasst die Statue die Beverunger Geschichte und wird so zu einem Denkmal der lokalen Ge-schichte.
  • Ein Beitrag sein zur (über-)regionalen Kulturgeschichte (JvN-Verbreitung im heutigen NRW, Wittelsbacher Kurfürsten, Düsseldorf; im Hochstift Paderborn, Deutschland, Europa).
  • Zur persönlichen Identifikation mit der Gemeinde und deren Geschichte beitragen.
  • Ein Beitrag zu sein zur gewünschten historischen Kontinuität in einer Zeit des raschen Wandels im eigenen Lebensumfeld.

Foto: Heiligenlexikon;

Der Brückenheilige Nepomuk auf der Moldaubrücke/Prag seit 1683,
„Urtypus“ aller späteren Figuren.

Johannes von Nepomuk (um 1350-1393)
* um 1350 in Pomuk bei Pilsen/Böhmen/Tschechien;
† 20./21.03.1393 in Prag/Tschechien;

Lat. Name: Joannis Nepomuceni, tschechisch: Jan Nepomucky,
Kleriker, Notar, Vorstand, Priester, Rektor, Doktor des Kirchenrechts, Kanoniker, Erzdiakon
JvN ist Patron von Böhmen/Tschechien, von Bayern, des Hauses Habsburg, der Jesuiten, der Priester, der Beichtväter, der Brücken, der Schiffer, Flößer, Müller, gegen Verleumdung, gegen Wassergefahren,  für Verschwiegenheit. Sein Festtag ist der 16. Mai.
Ohne Gerichtsverhandlung wurde er gefoltert und dann gefesselt nächtens in die Moldau geworfen auf Veranlassung des deutsch-böhmischen Königs Wenzel IV. (1361-1419).

Durch seinen gewaltsamen Tod wurde er rasch überregional populär. Zur volkstümlichen Legende des Johannes von Nepomuk wurde ein Streit mit dem König nicht nur wegen machtpolitischer Konflikte zwischen dem König und der Kirche, sondern auch  wegen seiner Weigerung, das Beichtgeheimnis zu brechen. Demnach soll der Erzdiakon dem König nicht preisgegeben haben, was dessen von Wenzel der Untreue verdächtigte Königin ihm anvertraut hatte. Aus diesem Grund habe Wenzel ihn foltern und anschließend gefesselt von der Prager Karlsbrücke ins Wasser werfen lassen. Die Leiche des Heiligen liegen seit vier Jahrhunderten im Prager Veitsdom in einem prächtigen Silbergrab.

Seine Seligsprechung 1721, vor allem seine aufwendig inszenierte Heiligsprechung in Rom 1729 (mit kaiserlicher Unterstützung) wurden u. a. in Prag, Wien und München eine Woche lang mit Singspielen, Feuerwerk, Umzüge, Theatervorstellungen, nächtlichen Moldaufahrten auf beleuchteten Schiffen, Prozessionen gefeiert. Papst Benedikt XIII. (1724-1730), der den Prozess für JvN gefördert hatte, ließ auf eigene Kosten in der Lateransbasilika eine Nepomukkapelle einrichten. Nepomuk war quasi der „Popstar“ unter den Heiligen in der Barockzeit und seine Heiligsprechung war ein regelrechter öffentlicher „Event“. Aber bereits vor seiner Selig- und Heiligsprechung war er überregional äußerst populär, auch im heutigen Bistum Paderborn und darüber hinaus.

Foto: Höcker;

Johannes von Nepomuk mit Kreuz in einer prachtvollen, dynamisch vergoldeten Ausgestaltung mit Blick auf den Hauptaltar in der kleinen barocken St. Peterkirche (1702), Wien/Österreich, Zentrum, nahe dem Stephansdom. Im berühmten Stephansdom von Wien findet er sich links neben dem Altar sowie in anderen Kirchen, dito in zahlreichen JvN-Kapellen. Viele Statuen mit seinem Namen finden sich im öffentlichen Raum (hier oft als Patron zum Schutz vor dem zahlreichen Hochwasser in Wien). Eine Relique von ihm ist in einer aufwendigen Silber-Figurenfassung in der Schatzkammer der Wiener Hofburg öffentlich ausgestellt.

Vorkommen in Beverungen und den Nachbargemeinden:
In NRW ist JvN fast allgegenwärtig. So zeigt eine Verbreitungskarte von 1973, erstellt anlässlich einer Ausstellung zu Ehren JvN‘s in der ehemaligen Benediktiner-Abtei Corvey/Höxter und heutigen UNESCO-Weltkulturerbe. Dort ist er mittig in der Westfassade zu sehen.

In Beverungen existieren drei Figuren. Zwei befinden sich in der katholischen Kirche St. Johannes Baptist, die dritte ist im  teilverwitterten Bildstock von 1723 auf der Bauminsel Am Kapellenberg/ Hinterm Graben zu finden. Darüber hinaus findet sich in der Kirche eine Nepomuk-Relique aus Prag seit 1782.

In Dalhausen ist er in der Wallfahrtskirche St. Marien auf einem Gemälde aus der Barockzeit zu finden. In der Nachbargemeinde Würgassen ist er ebenso auf einem innerkirchlichen Gemälde zu sehen.

In Warburg befindet er sich an der Brücke über dem Fluss der Diemel, ebenso an der Brücke über der Diemel in Marsberg/Sauerland. Im nahgelegenen Ort Bökendorf bei Brakel ist er der Schutzheilige des Dorfes und mehrfach im Ort und in der Kirche zu finden.

 

Planung, Organisation, Verantwortlicher:
Rudolf Höcker, kath. Neubürger in Beverungen seit 10/2016 und Beisitzer in der Kyffhäuser-Kameradschaft Beverungen e.V.

Es ist eine bürgerschaftliche Maßnahme, unterstützt durch die kath. Kirchengemeinde Heiligste Dreifaltigkeit/Beverungen, der Kyffhäuser-Kameradschaft Beverungen e.V. sowie dem Heimat- und Verkehrsverein Beverungen e.V.


Zeithorizont:

Angestrebt zur Wiedereröffnung der Brücke 2019/20. Die öffentlichen Genehmigungen liegen vor.

Eigentumsverhältnis:
Aus juristischen und aus Erhaltungs-/Pflegegründen wird das spätere Eigentumsrecht/Verfügungsrecht der kath. Kirchengemeinde Heiligste Dreifaltigkeit, Beverungen, übertragen.

 

Finanzierung/Spendenkonto:
Mäzen(e) und Spenden aus dem Kirchenkreis, aus Beverungen und darüber hinaus.
Auf Wunsch wird eine strikte Vertraulichkeit zugesichert.

Spenden-Konto:
Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit, Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold

IBAN: DE02 4726 0121 0100 7600 05 (Stichwort: Nepomuk)

Es besteht die Möglichkeit zur Ausstellung einer steuerwirksamen Bescheinigung.

 

Kontakt:

Rudolf K. Höcker; Lange Str. 30; 37688 Beverungen;
Fon 05273/36 86 012; eMail nepomuk-beverungen@t-online.de